Blockchain Hintergründe

Nachhaltigkeit, Risiken & die ungewisse Zukunft der Blockchain 5 min read

Apr 26, 2022 4 min

Nachhaltigkeit, Risiken & die ungewisse Zukunft der Blockchain 5 min read

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Wir tauchen tiefer ein in die Materie der Blockchain-Technologie. Welche Vor- und Nachteile gibt es, wie nachhaltig ist die Technologie und wird die Blockchain das neue Internet? Mit all diesen brennenden Fragen beschäftigen wir uns in diesem Beitrag.

Was sind die Nachteile und Risiken der Blockchain?

Trotz der zahlreichen Vorteile der Blockchain, die wir hier genauer analysiert haben, sind viele der Thematik gegenüber kritisch eingestellt. Doch woher kommt diese kritische Einstellung eigentlich? Zum Einen, weil es sich um eine verhältnismäßig neue Technologie handelt, dessen Nutzen für den Laien wahrscheinlich erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Zum Anderen gibt es noch das eine oder andere Fragezeichen im Umgang mit der Blockchain, das wir an dieser Stelle einmal genauer betrachten wollen. 

Die Datenmengen: Informationen auf der Blockchain sind unveränderbar. Das bedeutet auch, dass die Menge an Daten ansteigt, je mehr Informationen auf der Blockchain gespeichert werden. Mit jeder Transaktion steigt damit auch die Datenmenge an. 

Die Uneinigkeit: Die Dezentralität der Blockchain bietet Sicherheit, kann unter Umständen aber auch zu Uneinigkeit führen. Entscheidungen, Veränderungen oder gewisse Transaktionen müssen vom gesamten Netzwerk bestätigt werden. Das setzt eine gemeinsame Richtung voraus. Bestehen jedoch verschiedene Meinungen, kann das schnell zur Entstehung unterschiedlicher Lager führen. 

Die Transparenz: Ja, die Transparenz ist ein großer Vorteil und sorgt für eine gewisse Nachvollziehbarkeit. Gleichzeitig kann diese Transparenz aber auch ein Nachteil sein. Denn dass alle Transaktionen innerhalb der Blockchain offen einsehbar sind, hat einen bitteren Beigeschmack. Ein Nutzer der Blockchain ist dementsprechend zwar anonym, aber gleichzeitig gläsern. Keiner weiß wer man ist, aber jeder weiß, was man tut.

Die Sicherheit liegt nicht bei 100%: Die Blockchain ist manipulationssicher, aber nicht in vollem Umfang. Wenn ein Nutzer mehr als 50% der einzelnen Knots der Blockchain kontrolliert, kann er die übrigen 49% immer überstimmen. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit, einen so großen Anteil an Knots allein zu beanspruchen ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, wenn sich mehrere Miner zu einem Mining-Pool zusammenschließen.

Blockchain und Nachhaltigkeit – passt das zusammen? 

Ein Thema, das immer wieder aufkommt, wenn es um die Nachteile der Blockchain geht, ist Nachhaltigkeit. Hierbei steht der enorme Energieverbrauch beim Minen von Bitcoin im Mittelpunkt. Laut einer Studie der Cambridge Universität ist der durchschnittliche Energieverbrauch von Bitcoin von 1.35 GW (Gigawatt) im Januar 2017 auf 15.79 GW im April 2022 gestiegen. Dieser enorm hohe Verbrauch führt dazu, dass die Blockchain-Thematik zunehmend kritisch gesehen wird.  

Entscheidend ist allerdings hier die Differenzierung zwischen Bitcoin und der Blockchain. Denn die Blockchain-Technologie kann in vielen weiteren Bereichen eingesetzt werden. Laut des Bundesumweltministerium können Blockchains in Zukunft sogar für den Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt werden, etwa für den Stromhandel, bei Lieferketten oder im Emissionshandel. 

Web3 – Ist die Blockchain das neue Internet? 

Seit den 1990er Jahren kennen wir das Internet. Eine rasante Entwicklung, wenn man den relativ kurzen Zeitraum damit vergleicht, welche Bedeutung das Web mittlerweile für die Menschen hat. Als die Evolution seinen Lauf nahm, entwickelte sich schnell das Web 2.0. Hier konsumieren Nutzer nicht nur, sondern stellen selbst Inhalt zur Verfügung. Auch diese Entwicklung ist schon lange in unserem Alltag eingekehrt. Die Frage, die sich jetzt stellt, lautet: Was wird das Web 3.0 mit sich bringen? 

Die Vision dafür gibt es schon lange. Es soll sich beim Web3 um ein dezentrales Online-Ökosystem handeln. Dezentral? Das klingt doch nach Blockchain? Und genau auf dieser Technologie soll das Web3 beruhen. Statt der Dominanz weniger aber dafür mächtiger großen Plattformen oder Unternehmen im Web, soll alles auf viele Knotenpunkte im Netzwerk verteilt werden. Das Ziel: ein unabhängiges, sicheres, demokratisches und vor allem nutzergeführtes Internet zu schaffen.

Was sind die Vorteile und Nachteile des Web3?

Momentan ist das Web3 noch reine Theorie. Trotzdem sprechen viele Expertinnen und Experten davon, dass diese Theorie schon bald zur Praxis werden wird. Grund genug, um sich die Chancen und Risiken der möglichen Internetrevolution genauer anzuschauen. 

Die Vorteile des Web3 decken sich an vielen Stellen mit denen der Blockchain – schließlich beruht es auf dieser Technologie. Entsprechend ist einer der größten Vorteile, dass die Macht beim Nutzer (genauer gesagt bei jedem Nutzer) liegt und nicht mehr bei den großen Internetkonzernen. Eine absolute Abhängigkeit von Google, Facebook und Amazon würde damit wegfallen. Die Demokratie würde Einzug halten in die Online-Welt und gleichzeitig weitere Vorteile mit sich bringen, wie zum Beispiel eine deutlich höhere Sicherheit und eine niedrigere Fehleranfälligkeit. 

Es bestünde zudem ein freier und fairer Zugriff aller auf jegliche Informationen. Im Web3 würde es somit keine bevorzugt behandelten Nutzer mehr geben. So verringert sich auch die Möglichkeit der Zensur deutlich. 

Doch trotz all dieser Möglichkeiten, gibt es noch zahlreiche kritische Stimmen dieser Entwicklung. So sprechen viele davon, dass ohne eine zentrale Regulierung des Netzwerkes eine Art Anarchie ausbrechen könnte, da es keine Kontrollinstanz mehr geben würde. Zudem glauben viele nicht an die Umsetzbarkeit des Web3. Der Weg vom Web 1.0 zum Web 2.0 geschah fließend. Ein Wechsel zum Web3 hingegen würde ein komplettes Umdenken bedeuten, für das die meisten Menschen noch nicht bereit sind. 

Wie sieht die Zukunft der Blockchain aus?

Vorübergehender Hype oder aussichtsreiche Zukunft? Diese Frage stellen sich gerade Millionen Menschen weltweit. Lohnt es sich in die Blockchain zu investieren? Wird sich das System durchsetzen oder spricht in ein paar Jahren niemand mehr davon? 

Eine Antwort auf diese Fragen würde wohl nur jemand geben können, der eine Reise in die Zukunft wagt. Aber vielleicht ist diese Reise genauso unmöglich, wie ein Web3. Zum jetzigen Zeitpunkt muss weiterhin spekuliert werden, eine klare Aussicht wird es wohl erst in den nächsten Jahren geben. 

Was festzuhalten bleibt, ist die Tatsache, dass die Blockchain eine vielversprechende Entwicklung ist, die einen bedeutenden Wandel bringen kann. Bis es soweit ist, müssen jedoch noch zahlreiche Fragezeichen und Zweifel beseitigt werden. So bleibt nur die äußerst unbefriedigende Ansage: Abwarten und Tee trinken.

Was glaubt ihr, wie die Zukunft der Blockchain aussieht? Diskutiert gerne mit uns in den Kommentaren, wir freuen uns auf eure Meinungen.

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