NFTs jetzt auch auf Instagram – Was bedeutet das für Nutzer und die Plattform?3 min read
Reading Time: 2 minutesEigentlich war es nur eine Frage der Zeit. Vor Kurzem verkündete Instagram, mit ausgewählten Content Creatern eine neue Funktion testen zu wollen. Influencer*innen sollen die Möglichkeit bekommen, NFTs über die Plattform zu teilen. Wird Instagram jetzt zur Trading-Plattform?
Die Testphase von Instagram startete im Mai 2022 – erst einmal nur in den USA. Die unterstützten Blockchains zu Beginn sind Ethereum und Polygon. Im Grunde genommen ist die neue Funktion eine Art NFT-Sharing. Die Creator können auf Instagram die NFTs teilen, die sie gekauft oder erstellt haben.
Ihr wisst nicht genau, was ein NFT eigentlich ist? Wir haben hier die wichtigsten Begriffe aus dem Blockchain- und Kryptouniversum für Einsteiger erklärt.
Nimmt der NFT-Hype schon wieder ab?
Instagram nennt seine Form der NFTs “Digital Collectibles”. Damit springt das Unternehmen auf den schon lange anfahrenden Hype-Train auf, mit NFTs neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Auch Unternehmen wie McDonalds, Taco Bell, Gucci und Nike versuchen bereits, von der Technologie zu profitieren – bisher noch mit mäßigem Erfolg. Nach einem echten Hoch im Jahr 2021 ebbte das Interesse an NFTs ein wenig ab. Das lässt sich auch mit Zahlen belegen. Laut eines Berichts des Wall Street Journals, fiel der Verkauf von NFTs im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
Diese Entwicklung hatten viele Expertinnen und Experten bereits im Vorfeld erwartet. Denn auch der Kryptomarkt allgemein ist seit einiger Zeit rückläufig. Ebenso wie das Interesse an diesen Themen. Bei Google Trends erkennt man deutlich, dass die Suchanfragen nach Krypto und NFTs seit Anfang 2022 weniger werden. Doch dass Instagram ausgerechnet jetzt seine große NFT-Testphase startet, zeigt in erster Linie eines: Die Geschichte ist noch lange nicht auserzählt.
Instagram möchte ein Stück vom NFT-Kuchen abbekommen
Instagram Chef Adam Mosseri sprach in seinem Statement zum Start der Testphase der Collectibles davon, dass man die Web3-Technologie, wie die Blockchain, endlich einem breiten Publikum zugänglich machen möchte. An dieser Stelle könnte jetzt die eine oder andere Augenbraue kritisch nach oben gezogen werden. Warum? Schließlich soll der Schritt vom Web 2.0 zum Web3 auch deswegen erfolgen, um den großen Playern Macht zu entziehen und Dezentralität zu schaffen. Und Facebook-Tochter Instagram möchte nun die Web3-Technologien nutzen, die eigentlich deren Machtposition vermindern soll.
Wie passt das also zusammen? Bei allen Beteuerungen, NFTs zugänglicher zu machen, geht es Instagram natürlich hauptsächlich um eines: ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Wenn sie die Entwicklung nicht mitgehen und sie tatsächlich in (noch ferner) Zukunft die Monopolstellung verlieren, bricht das Instagram-Gebilde zusammen. Das soll mit aller Kraft verhindert werden. Insofern ist es ein schlauer Schritt, statt gegen die neue Technik und den Fortschritt zu arbeiten, diese für seine Zwecke zu nutzen.
Neue Geschäftsfelder dank Web3-Technologien
Wird aus Instagram also bald eine NFT-Plattform? Wahrscheinlich (vorerst) nicht. Die Testphase ist erst einmal eine Art vorsichtiges Herantasten. Denn da das soziale Netzwerk von seinen Usern lebt, dürfen diese nicht durch voreilige und undurchschaubare Änderungen abgeschreckt werden. Es ist aber vorstellbar, dass die Nutzung und der Handel mit den Digital Collectibles schrittweise hochgefahren wird. Das ist aber zum jetzigen Zeitpunkt eine Mutmaßung. Für den Durchschnittsnutzer wird sich also zunächst nichts ändern.
Voraussichtlich wird Instagram mit seinem Vorstoß ins Metaverse aber nicht alleine dastehen. Facebook soll bald mit NFTs nachziehen und auch YouTube hat bereits angekündigt, Web3-Technologien zu nutzen, um neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Im offiziellen Sprech natürlich alles ganz uneigennützig zum Wohle der Content Creator.