Blockchain Glossar – diese Grundlagen-Begriffe muss man kennen!7 min read
Reading Time: 5 minutesWillkommen im Blockchain-Zeitalter!
Schonmal von Blockchain, Bitcoins oder NFTs gehört? Wer sich gelegentlich in der digitalen Welt bewegt, wird um diese vermeintlichen Trend-Begriffe nicht drumrum gekommen sein. Doch was ist eine Blockchain und welche Funktion haben NFTs? Hier hört das Wissen dann oft bereits auf. Wer sich tiefer mit dieser, zugegebenermaßen komplizierten Materie auseinandersetzen möchte, muss zuerst einmal die Grundlagen kennen. Deshalb haben wir hier die wichtigsten Begriffe zum Thema Blockchain und Kryptowährung für Einsteiger erklärt.
Blockchain und Node
Der Begriff Blockchain wandert nun schon eine ganze Weile durch das Internet-Universum. Wer sich genauer mit dem Begriff und der Technologie dahinter beschäftigt, der erkennt, dass hier sehr viel Potential für das Web der Zukunft besteht. Denn bei einer Blockchain handelt es sich, vereinfacht gesagt, um ein dezentrales System. Sie besteht aus einer Verkettung von Datensätzen, die innerhalb des Netzwerks verwaltet werden. Teil dieses Netzwerkes sind mehrere Computer, die alle die gleichen Datensätze einsehen. So spielt sich das Geschehen nicht an einem zentralen Ort ab, sondern verteilt sich auf mehrere Punkte. Der große Vorteil dabei ist, dass eine Fälschung oder anderer schädlicher Umgang mit den Daten nicht mehr möglich ist. Da eine Blockchain Manipulation verhindert, sind alle Kryptowährungen auf einer Blockchain aufgebaut. Die einzelnen Computer bzw. Clients innerhalb der Blockchain werden als Node (zu deutsch: Knoten) bezeichnet. Jede einzelne Node speichert die gesamte Blockchain und prüft Transaktionen. Je mehr Nodes in einer Blockchain, desto sicherer ist sie.
Kryptowährung
Als Kryptowährung werden digitale Formen der Währung bezeichnet, wie zum Beispiel der Bitcoin. Den Namen verdankt die Währung der Kryptographie, also der Wissenschaft der Verschlüsselung von Daten. Für das digitale Geld wird kein zentralisiertes System wie eine Bank benötigt, was die Kryptowährung dank der Blockchain zu einem unabhängigen und damit auch sicheren System macht.
Fiat-Geld/ Fiat-Währungen
Fiat-Geld ist, einfach gesagt, das Gegenteil der Kryptowährung, also nicht-digitales Geld. Euro, US-Dollar, Britische Pfund und so weiter – sie alle zählen zur Fiat-Währung. Die Haupteigenschaften von Fiat-Geld sind, dass sie von staatlichen Banken produziert werden und dass sie intrinsisch wertlos sind. Das bedeutet konkret, dass das Geld per se keinen Wert besitzt. Es ist lediglich mit Tinte bedrucktes Papier.
Bitcoin
Bitcoin ist eine Kryptowährung, besser gesagt die erste Kryptowährung. Schon seit 2009 gibt es Bitcoin und ist auch heute noch die bekannteste digitale Währung, auch wenn es inzwischen zahlreiche andere Währungen gibt. Als Erfinder von Bitcoin gilt Satoshi Nakamoto. Hierbei handelt es sich jedoch um ein Pseudonym. Die wahre Identität des Bitcoin-Schöpfers wurde nie bekannt.
Ethereum
Ethereum wird oft fälschlicherweise als Kryptowährung bezeichnet. Allerdings handelt es sich dabei um eine Plattform zur Abwicklung von sogenannten Smart Contracts. Die Währung von Ethereum nennt sich Ether.
Smart Contracts
Smart Contracts sind Programme in der Blockchain, die ausgeführt werden, wenn gewisse, im Protokollcode klar definierte, Bedingungen erfüllt sind. Diese digitalen Vorgänge basieren auf der wenn-dann-Logik und werden nach der entsprechenden Verifizierung in der Blockchain automatisch ausgeführt. Bei Smart Contracts muss also kein Vermittler eingeschaltet werden.
Wallet
Ein Wallet kann man als digitale Geldbörse verstehen, in der die Kryptowährung, in Form des sogenannten Private Keys, aufbewahrt wird. Sie fungiert aber auch als eine Art Bankkonto, von dem aus man Zahlungen senden und empfangen kann. Wallets gibt es als Hard- oder Software Wallets. Hardware Wallets, auch Cold Wallets genannt, funktionieren ähnlich wie USB-Sticks. Auf ihnen sind die Private Keys abgespeichert. Da Hardware Wallets nur dann online sind, wenn man sie gerade nutzt, gelten sie als besonders sicher. Software Wallets hingegen sind dauerhaft online und werden deshalb auch als Hot Wallet bezeichnet. Sie sind für den Nutzer leichter zugänglich und können sowohl über Desktop, als auch übers Smartphone genutzt werden. Dafür sind Hot Wallets anfälliger für Sicherheitslücken und Hackerangriffe.
Private Key
Den Private Key kann man als eine Art Generalschlüssel verstehen. Nur mit diesem individuellen Schlüssel kann man auf seine Wallet zugreifen und Transaktionen vornehmen. Der Private Key wird mithilfe eines komplexen mathematischen Algorithmus erstellt und ist quasi unmöglich zu entschlüsseln. Streng genommen liegt in der Wallet gar nicht die Kryptowährung an sich, dort wird lediglich der Private Key aufbewahrt. Dieser gibt die Blockchain an, bei der die Kryptowährung liegt.
Proof of Work (PoW) und Proof of Stake (PoS)
Bei Proof of Work und Proof of Stake handelt es sich um Protokolle die essentiell sind für das Erzeugen von Kryptowährung. Die Proof of Work Methode beruht darauf, dass Teilnehmer eine komplizierte kryptografische Aufgabe lösen und dafür mit der jeweiligen Kryptowährung belohnt werden. Durch das Lösen der Aufgabe wird bestätigt, dass die Transaktion ohne Fehler durchgeführt wurde. Der Nachteil der PoW-Methode ist, dass sie viel Zeit und Energie benötigt und damit entsprechend hohe Kosten verursacht.
Bei der Proof of Stake Methode geht es nicht um eine möglichst hohe Rechenleistung. Hier zählt vielmehr der sogenannte “stake” eines Nutzers. Beim Stake geht es darum eine bestimmte Token-Anzahl zu besitzen. Je größer der Stake desto wahrscheinlicher wird man ausgewählt, um den Block zu validieren. Die PoS-Methode spart im Vergleich zur PoW-Methode nicht nur Energie, sondern gilt auch als sicherer. Denn wer einmal betrügt, hat nie wieder die Chance am Prozess teilzunehmen und sich Belohnungen in Form von Kryptowährung zu erarbeiten.
Token
Der Begriff „Token“ wird oft als Synonym für Kryptowährung genutzt. Es gibt aber Unterschiede zwischen Coins und Token. Coins (wie zum Beispiel Bitcoin) nutzen ihre eigene Blockchain. Im Gegensatz dazu besitzen Token keine eigene Blockchain. Sie nutzen bereits vorhandene dezentrale Netzwerke und ermöglichen dort das Erstellen von Anwendungen.
NFT (Non-Fungible-Token)
„Fungibel“ bedeutet austauschbar oder ersetzbar. Ein Non-Fungible-Token ist also ein nicht austauschbarer und damit einzigartiger Token. Damit unterscheidet sich ein NFT auch deutlich von einem Coin. Denn beim Handeln mit beispielsweise Bitcoins ist es egal, welche Coin genau verwendet wird. NFTs sind hingegen ganz eindeutige und einmalige Token. NFTs innerhalb des Metaverse sind quasi digitale Güter unterschiedlichster Art. Außerdem sind sie nicht nur einmalig, sondern auch immer einem eindeutig identifizierbaren Besitzer zugeordnet. Gut erklären kann man die Sinnhaftigkeit von NFTs anhand von Beispielen in der Kunst. Ein Gemälde kann theoretisch gefälscht und beliebig oft dupliziert und verkauft werden. Ein NFT als digitales Gemälde ist hingegen fälschungssicher. Das digitale Bild gibt es nur ein einziges Mal und sein Besitzer mitsamt des Verlaufs der bisherigen Besitzer ist eindeutig nachvollziehbar.
Auch wenn bereits viele große Unternehmen auf den NFT-Hype aufgesprungen sind, haben nur wenige bisher den erhofften Erfolg. Die Gründe dafür erklären wir bald in einem ausführlichen Beitrag.
Metaverse
Metaverse ist eine vollkommen digitale und endlose Parallelwelt. Wenn man einen dystopischen Blick in die Zukunft wirft, könnte man sagen, dass wir unser Leben früher oder später ins Metaversum verlegen werden, auch dank der immer schneller voranschreitenden Digitalisierung unserer Welt. Soweit sind wir allerdings noch lange nicht. Schon existierende Formen eines Metaverse kennt man Stand heute hauptsächlich im Gaming-Bereich. In scheinbar endlosen und frei zugänglichen Spielwelten kann man sich im Metaverse treffen. Ein Beispiel dafür ist die Fortnite-Spielwelt. Aber auch außerhalb der Gaming-Szene findet man virtuelle Welten. Die wohl bekannteste ist die 3D-Plattform Decentraland. Hier können unter anderem virtuelle Immobilien (in Form von NFTs) mit Kryptowährung erworben werden.
DApps
DApp steht für dezentrale Applikation. Es handelt sich dabei um eine Software-Anwendung, die auf der Blockchain aufgebaut ist. Damit sind dezentrale Apps die Weiterentwicklung von herkömmlichen Apps, wie sie heute jeder nutzt. Ausschlaggebend für die DApps ist, dass der Backend-Code der Anwendungen aus Smart Contracts besteht, die in der Blockchain gespeichert sind. Aber nicht jede Anwendung ist auch automatisch eine DApp. Dafür benötigt sie nämlich noch eine Frontend-Anwendung, die die Interaktion durch den Nutzer erst möglich macht.
KYC
KYC steht für “Know Your Customer” also zu deutsch, “kenne deinen Kunden”. Es handelt sich hierbei um eine Legitimitätsprüfung von Banken, um die Identität des Kunden zu überprüfen. KYC soll Dinge wie Geldwäsche oder andere illegale Aktivitäten bei Geldtransaktionen verhindern, in dem die Identität des Nutzers eindeutig geprüft wird. Das Prinzip gilt auch bei Transaktionen von Kryptowährung. Zentralisierte Kryptobörsen wie zum Beispiel Coinbase müssen mittlerweile in den meisten Ländern KYC anbieten, um weiterhin legal arbeiten zu dürfen.